Von Schlangen und Tauben

Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!

Matthäus 10,16

Als ich diese Stelle das erste Mal gelesen habe, wunderte ich mich, dass Jesus hier Schlangen eher positiv darstellt: Als Bild für Klugheit.

Denn wenn wir uns an Genesis 3,1ff. erinnern – die Schlange wird zwar als listiger als alle anderen Tiere erwähnt, aber sie ist schlussendlich auch der Auslöser (wenn auch nicht der Grund, denn der Mensch konnte schon damals selbst entscheiden), wieso Adam und Eva aus dem Paradies fliegen. Diese Geschichte war seinen Zuhörern (die Apostel) mit Sicherheit bekannt.

Vielleicht deshalb hier direkt die „Einschränkung“: Aber schlicht und ehrlich wie die Taube.

Beide Bilder für sich wären jeweils sehr einseitig:

  • Schlange alleine wäre listig (phronimoi) – aber auch hinterhältig und verschlagen.
  • Taube wäre unschuldig (akeraioi)/ehrlich – aber auch trottelig und naiv.

Die Apostel brauchen beides, um die Botschaft zu verbreiten: Klugheit und Ehrlichkeit.

Bild: Vivek Doshi

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