Frühe christliche und jüdische Literatur

Frühe christliche und jüdische Literatur ist zwar in der Regel kostenfrei verfügbar, aber die Quellen sind im weltweiten Netz sehr gut verstreut.

Heute für euch ein paar Links – wenn ihr weitere Links haben solltest, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar!

Early Christian Writings (frühe christliche Schriften)

Early jewish writings (frühe jüdische Schriften)

Documenta Catholica Omnia (Dokumente der katholischen Kirche, vor allem Latein, aber auch andere Sprachen wie griechisch, italienisch und englisch)

Digitales Archiv zur apostolischen Geschichte

Dokumente zur Geschichte der katholisch-apostolischen Gemeinden

Bild: Sergi Ferrete

Volxbibel

Die Volxbibel (grauenhafte Homepage btw) ist eine Bibel, die mit einer „jugendlichen Sprache“ ein entsprechendes Publikum erreichen möchte. Teilweise wirklich ganz nett zu lesen, manchmal geht es in meinen Augen etwas zu weit. Aber schaut es euch mal selbst an, ist wirklich ganz interessant.

Hier mal ein Textvergleich: Volxbibel vs Menge.

Psalm 57

VolxbibelMenge
Dem Chef von der Band. Nach der Melodie: „Verdirb nicht!“ Von David. Als er vor Saul in die Höhle floh. Aber keine Angst, er stirbt nicht.Des Chormeisters, »Verderbe nimmer«, von Dawid, ein Sühngedicht, – da er vor Schaul auf der Flucht war in der Höhle.
Sei nett zu mir, Gott, sei mir gnädig, mein Innerstes versteckt sich bei dir auf ewig. Im Schatten deiner Flügel berge ich mich nie vergeblich, so lange, bis die Gefahr endlich aus dem Weg ist.Leihe Gunst mir, Gott, leihe mir Gunst, denn an dir birgt sich meine Seele. Ich berge mich im Schatten deiner Flügel, bis vorüberzog das Verhängnis.
Ich glaub dir, Gott, dass du meine Dinge gut für mich zu Ende bringst.Ich rufe zu Gott dem Höchsten, dem Gottherrn, ders vollführt über mich.
Rette mich vor meinem Feind, bis er händeringend zu Boden sinkt. Rette mich vor den Feinden, wie wilde Tiere wollen sie mich beißen,Er wird vom Himmel senden und mich befrein, mag auch höhnen, der nach mir schnappt. / Empor! / Senden wird Gott seine Huld und seine Treue.
mich mit ihren Waffen reißen, mit ihrem Gerede zerfleischen.Meine Seele ist inmitten von Löwen, liegen muß ich bei Sengenden, Menschenkinder sinds, deren Zähne sind Speer und Pfeile, deren Zunge ein scharfes Schwert.
Erhebe dich über den Himmel, zeig allen, wie gigantisch du bist. Wenn du auf mich aufpasst, weiß ich, heute sterbe ich nicht!Schwinge dich über den Himmel, Gott, über alles Erdreich deine Ehre!
Sie haben mir Fallen gestellt und mir so die linke Seite der Welt gezeigt. Aber wer andern eine Grube gräbt, fällt selber hinein.Sie hatten ein Netz für meine Tritte befestigt, er bog mir die Seele zurück, sie hatten vor mir eine Grube gebohrt, nun fielen sie mitten hinein. / Empor! /
Und deshalb hab ich keine Angst, diese Zeit hat mich hart gemacht.Fest ist mein Herz, Gott, fest ist mein Herz, singen will ich, harfen will ich.
Ich will Musik machen und rappen so lange, bis der Tag erwacht.Ermuntre dich, meine Ehre, ermuntre dich, du Laute und Leier, ermuntern will ich das Morgenrot.
Und ich hör nicht auf, bis diese Story die ganze Welt erfährt. Ich weiß, manche sagen, heute gibt es keine Helden mehr,Unter den Völkern will ich dir danken, mein Herr, unter den Nationen dir harfen,
aber Gott, du bist mein Held, und ich weiß, mit dir werd ich alt.denn bis an den Himmel groß ist deine Huld, bis an die Lüfte deine Treue.
Erhebe dich über den Himmel und zeig allen deine heftige Art.Schwinge dich über Himmel, Gott, über alles Erdreich deine Ehre!
Textvergleich Volxbibel und Menge

Kinder :)

Ann Landers (US-Kolumnistin) hat mal ein wenig in ihren Leserbriefen gewühlt:

  • Noahs Frau hieß Jeanne d’Arc.
  • Lots Frau war eine Salzsäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht.
  • Mose stieg auf den Berg Zyanid, um dort die Zehn Gebote in Emp­fang zu nehmen.
  • Die Menschen, die Jesus nachfolgten, nannte man die zwölf Jungen.
  • Die Episteln sind die Frauen der Apostel.
  • David kämpfte gegen die Philipper, ein Volk, das zur Zeit der Bibel lebte.
  • Ein Christ sollte nur eine einzige Frau haben. Das nennt man Mono­tonie.

(teilweise aus Josh McDowell, Bob Hostetler, Jeden Tag mit Dir beginnen)

Bild: Ben White

Apologetik

Fußt die Verteidigung des Glaubens (Apologetik) im Grunde nur auf „Glauben“ – oder ist Apologetik mehr als das?

Unter anderem dieser Frage geht Matthias Klaus in seinem Buch „Was sag ich, wenn…“ nach – hier ein kleiner Einblick in seine Gedanken.

„Manch einer suggeriert, dass Glaube und rationales Denken zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe seien, die nicht zueinander passen würden. Aber was sagt die Bibel selbst dazu?

Petrus geht dieser Frage in seinem ersten Brief nach, dort schreibt er:
„sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung;“
(1. Petrus 3,15)

In diesem Bibelvers werden wir zur Verantwortung unseres Glaubens aufgefordert. Wir sollen – so schreibt es Petrus – Rechenschaft ablegen, unseren Glauben apologetisch darlegen, denn genau dieser Begriff verbirgt sich hinter »Verantwortung«.

[…]

Worum geht es eigentlich bei der Apologetik? Der Begriff »Apologetik« stammt vom griechischen Wort apologia und bedeutet »Verteidigung«, »Rechtfertigung«, »Verteidigungsrede«, »Antwort« oder »Entgegnung« (in der Übersetzung »Schlachter 2000« wird es mit »Rechenschaft« übersetzt). Wir sollen also jeder Person Rede und Antwort stehen können, die uns nach unserer »Hoffnung« fragt. Mit »Hoffnung« ist hier nicht nur die Erwartung der Zukunft (der Wiederkunft Jesu im Sinne der Eschatologie) gemeint, sondern sie steht als Gesamtbegriff für die maßgeblichen Glaubensinhalte! Damit bedeutet Apologetik also, dass die grundlegenden christlichen Glaubensinhalte, die Inhalte der Bibel und des Evangeliums gegenüber unwahren Vorwürfen verteidigt (verteidigende/abwehrende Apologetik) und positiv mit starken Argumenten untermauert (offensive Apologetik) werden. Wir sind dazu aufgefordert, unseren von Gott gegebenen Verstand zu gebrauchen, um Gottes Wahrheit nach außen hin vor Angriffen zu schützen.“

Matthias Klaus, Was sag ich, wenn, S. 14f

Auch in der Bibel wird klar gestellt, dass es bei der Apologetik auch um die „handfeste“, wissenschaftliche Rechtfertigung geht – bspw. 2. Petrus 1,16 (historische Zuverlässigkeit der Berichte über Jesus) oder im 1. Korinther 15,12ff (wirkliche und historische Auferstehung Jesu). Auch beinahe philosophische Ansätze finden wir in Römer 1,19-20: Gottes Existenz durch genaues Beobachten der Natur belegen.

„»Das Christentum ist nicht romantisch, es ist realistisch. Es ist realistisch, denn es lehrt, dass es ohne Wahrheit keine Hoffnung und ohne ausreichende Grundlage keine Wahrheit geben kann. […] Das Christentum kennt die Krankheit (= die Verlorenheit des Menschen) und hat gleichzeitig das Heilmittel zur Verfügung.«“

Francis Schaeffer, Gott ist keine Illusion, 1972, S. 44, zitiert in Matthias Klaus, Was sag ich, wenn

„Genau dies ist der Grund, warum wir unseren Glauben verteidigen sollen: Nicht, um unsere vermeintliche Intelligenz unter Beweis zu stellen, sondern um den suchenden Menschen in unserem Umfeld zu vermitteln, dass wir seine Sorgen und Nöte und auch das Heilmittel dafür, die Wahrheit über Jesus Christus, kennen.
[…]
Oder anders ausgedrückt: Die Apologetik räumt Stolpersteine aus dem Weg, sodass der Blick auf Christus frei wird.“

Matthias Klaus, Was sag ich, wenn, S. 16

Bild: Nathan Dumlao

Kann demonstriert werden, dass Gott existiert?

Einspruch 1. Es scheint, dass die Existenz Gottes nicht bewiesen werden kann. Denn es ist ein Glaubensbestandteil, dass Gott existiert. Aber was vom Glauben ist, kann nicht bewiesen werden, denn eine Demonstration bringt wissenschaftliche Erkenntnisse hervor; während der Glaube aus dem Ungesehenen besteht (Heb. 11,1). Deshalb kann nicht nachgewiesen werden, dass Gott existiert.

Einspruch. 2. Darüber hinaus ist die „Essenz“ (das Wesen) das, was mittelfristig gezeigt werden muss. Aber wir können nicht wissen, worin Gottes Wesen besteht, sondern nur darin, worin es nicht besteht; wie es in Damaskus heißt (De Fid. Orth. i. 4). Deshalb können wir nicht beweisen, dass Gott existiert.

Einspruch. 3. Und wenn die Existenz Gottes nachgewiesen würde, könnte dies nur durch seine Wirkung geschehen. Aber seine Wirkungen stehen in keinem Verhältnis zu ihm, da er unendlich ist und seine Wirkungen endlich sind; und zwischen dem Endlichen und Unendlichen gibt es keine Verhältnismäßigkeiten. Da eine Ursache nicht durch eine Wirkung nachgewiesen werden kann, die in keinem Verhältnis zu ihr steht, scheint es daher, dass die Existenz Gottes nicht nachgewiesen werden kann.

Im Gegenteil, sagt der Apostel: denn sein unsichtbares Wesen, nämliche seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so dass sie keine Entschuldigung haben (Röm. 1,20). Aber dies wäre nicht der Fall, wenn die Existenz Gottes nicht durch die Dinge, die gemacht werden, bewiesen werden könnte; denn das erste, was wir über etwas wissen müssen, ist, ob es existiert.

Darauf antworte ich: Die Demonstration kann auf zwei Arten erfolgen: Das eine ist durch die Ursache, und das nennt man a priori, und das ist, von dem aus zu argumentieren, was absolut vor allem ist. Die andere ist durch die Wirkung und wird als Demonstration a posteriori bezeichnet; das heißt, von dort aus zu argumentieren, was nur relativ von uns aus vor allem ist. Wenn uns eine Wirkung besser bekannt ist als ihre Ursache, schließen wir von der Wirkung auf die Ursache. Und von jeder Wirkung kann die Existenz ihrer eigentlichen Ursache nachgewiesen werden, solange ihre Auswirkungen uns gut bekannt sind; denn da jede Wirkung von ihrer Ursache abhängt, muss, wenn die Wirkung existiert, die Ursache vorher existieren. Daher kann die Existenz Gottes, soweit sie für uns nicht selbstverständlich ist, anhand der uns bekannten Wirkungen Gottes nachgewiesen werden. [Anmerkung: Wow… <3]

Erwiderung auf Einspruch 1. Die Existenz Gottes und andere gleichartige Wahrheiten über Gott, die mit natürlicher Vernunft erkannt werden können, sind keine Glaubensbestandteile, sondern Präambeln (Voraussetzungen) zu den (der) Bestandteilen; denn Glaube setzt natürliches Wissen voraus, so wie Gnade die Natur voraussetzt, und Vollkommenheit etwas voraussetzt, das vervollkommnet werden kann. Dennoch spricht nichts dagegen, dass ein Mensch, der einen Beweis nicht fassen kann, als Glaubenssache etwas annimmt, das an sich schon wissenschaftlich bekannt und beweisbar ist.

Erwiderung auf Einspruch 2. Wenn die Existenz einer Ursache aus einer Wirkung nachgewiesen wird, tritt diese Wirkung an die Stelle der Definition der Ursache als Beweis für die Existenz der Ursache. Dies gilt insbesondere in Bezug auf Gott, denn um die Existenz von irgendetwas zu beweisen, ist zunächst einmal die Bedeutung des Wortes und nicht sein Wesen zu akzeptieren, denn die Frage nach seinem Wesen folgt auf die Frage nach seiner Existenz. Nun sind die Namen, die Gott gegeben wurden, von seinen Wirkungen abgeleitet; Folglich können wir beim Nachweis der Existenz Gottes aus seinem Wirken [mittelfristig] die Bedeutung des Wortes „Gott“ annehmen.

Erwiderung auf Einspruch 3. Von Wirkungen, die in keinem Verhältnis zur Ursache stehen, kann keine perfekte Kenntnis der Ursache gewonnen werden. Doch aus jeder Wirkung lässt sich die Existenz der Ursache eindeutig nachweisen, und so können wir die Existenz Gottes aus seinen Wirkungen demonstrieren; obwohl wir aus ihnen Gott nicht vollkommen erkennen können, wie er in seinem Wesen ist.

(übersetzt aus Teil 1, Frage 2, Artikel 2: Thomas Aquinas. (1485). Summa theologica. (Fathers of the English Dominican Province, Übers.). London: Burns Oates & Washbourne)

Oden des Salomos – Ode 1

Wie ein Kranz auf meinem Haupt – so ist es für mich der Herr.
Nie werde ich ihn ablegen.
Zu einem Kranz ist Gottes Wirklichkeit für mich geflochten,
sie ließ deine Zweige in mir aufsprießen.
Denn dieser Kranz ist nicht verwelkt,
sondern kann herrlich treiben.
Lebendig bist du auf meinem Haupt
und hast Knospen angesetzt auf mir.
Prall und reif sind deine Früchte,
voll von dem Heil, das du schenkst.
Halleluja!

(Oden des Salomos, Ode 1, Berger, Klaus & Nord, Christiane: Das neue Testment und frühchristliche Schriften, Insel Verlag, 2003)

Gebet – Werkzeug deines Friedens

Folgendes Gebet wird Franz von Assisi zugeschrieben. Wohl aber leider fälschlicherweise. Das ändert aber nichts daran, dass es ein sehr schönes Gebet ist.

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
wo Hass ist, lass mich Liebe säen;
wo Verletzung ist, Vergebung;
wo Streit ist, Versöhnung;
wo Irrtum ist, Wahrheit;
wo Zweifel ist, Glaube;
wo Verzweiflung ist, Hoffnung;
wo Finsternis ist, Licht;
wo Kummer ist, Freude.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

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