„Gott gebiete ihm“

Heiliger Erzengel Michael,
verteidige uns im Kampfe;
gegen die Bosheit und die Nachstellungen
des Teufels sei unser Schutz.
„Gott gebiete ihm“, so bitten wir flehentlich;
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stoße den Satan und die anderen bösen Geister,
die zum Verderben der Seelen in der Welt umherschweifen,
mit der Kraft Gottes hinab in die Hölle.
Amen.

(Leo XIII)

Lass mich wieder Freude erleben

10 Lass mich wieder Freude erleben
und mit deiner Gemeinde jubeln.
Du hast mich völlig zerschlagen;
richte mich doch wieder auf!
11 Sieh nicht auf meine Verfehlungen,
tilge meine ganze Schuld!

12 Gott, schaffe mich neu:
Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört,
und einen Geist, der beständig zu dir hält.
13 Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe,
entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist!
14 Mach mich doch wieder froh
durch deine Hilfe
und gib mir ein gehorsames Herz!

(Ps 51,10-14)

Das ist der Geist, der sich am Anfang „auf dem Wasser bewegte“, durch den sich die Welt bewegt, durch den die Schöpfung besteht und alles Leben hat, der auch in den Propheten mächtig gewirkt hat und im Flug auf Christus herabkam. Dies ist der Geist, der den Aposteln in Form von feurigen Zungen gegeben wurde. Dies ist der Geist, den David suchte, als er sagte: „Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir.“ Von diesem Geist sprach auch Gabriel zu der Jungfrau: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“ Durch diesen Geist sprach Petrus das gesegnete Wort: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Durch diesen Geist wurde der Fels der Kirche gegründet. Dies ist der Geist, der Tröster, der wegen dir gesandt ist, damit er dich als den Sohn Gottes erkenne.
(Hippolyt von Rom, ca. 170-235, Schüler von Irenäus)

Meine ganze Hoffnung ist der Herr

Ich setze meine ganze Hoffnung auf den HERRN, ich warte auf sein helfendes Wort. Ich sehne mich nach dem Herrn mehr als ein Wächter nach dem Morgengrauen, mehr als ein Wächter sich nach dem Morgen sehnt.
(Ps 130,5–6)

Das Bitten schwacher Seelen Gott oft sogleich erhört,
Doch will er Bess’res schenken, er manchmal anders führt.
Dann übt er unsern Glauben, indem er lange schweigt,
Bis unser harter Wille sich seiner Liebe beugt.
Denn Sterne mögen bleichen und Berge untergeh’n,
Doch was der Herr verheißen, bleibt ewig fest besteh’n.
(unbekannter Verfasser, zitiert in William MacDonald, Kommentar zum Alten Testament, übers. von Christiane Eichler u. a., 2. Auflage (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2010), 746)

Umgang mit Überlastung

Herr, ich lasse das Leben Christi durch mich leben.

Herr, ich entscheide mich, in der Gegenwart zu leben und nicht in den Problemen von gestern oder morgen.

Herr, ich konzentriere mich nicht mehr auf den Druck, den ich erlebe, sondern auf das, was du durch diesen Druck in mir bewirken möchtest.

Herr, ich entscheide mich dafür, ein dankbares Herz zu haben, ungeachtet des Drucks, dem ich ausgesetzt bin.

Herr, ich werde dich um Weisheit und Frieden bitten.

Herr, ich verpflichte mich dazu, weniger zu reden und mehr zu hören.

(aus June Hunt, Handbuch für Biblische Seelsorge, übers. von Georg Huber, 2. Auflage (Dallas, TX: Hope for the Heart, 2011), 302)

Nur auf Gott vertraut sich meine Seele, von ihm kommt meine Hilfe.

Ps 62,2

Christus kommt

In unseren Zeiten der Dunkelheit kommt Christus mit seinem Licht.
In unseren Momenten der Einsamkeit kommt Christus, um mit uns zu gehen.
In unserem Erleben des Verlustes, kommt Christus, um unseren Schmerz zu teilen.
In unseren Zeiten der Leere kommt Christus, um uns zu füllen.
In unserem Erleben der Zerbrochenheit kommt Christus, um uns zu halten.
In unseren Zeiten der Freude und der Verzweiflung, des Glücks und der Trauer, des Glaubens und des Zweifels, kommt Christus immer noch – für mich und für dich.
Ganz gleich, wer wir sind oder was wir getan haben, Christus kommt.
Amen.

(aus: 40 Gebete für die Weihnachtszeit, David Clowes, Übersetzung leicht angepasst)

Original:
In our times of darkness, Christ comes with his light.
In our moments of loneliness, Christ comes to walk with us.
In our experiences of loss, Christ comes to share our pain.
In our times of emptiness, Christ comes to fill us.
In our experiences of brokenness, Christ comes to hold us.
In our times of delight and despair, of joy and sorrow, of faith and of doubt, Christ still comes—for me and for you.
No matter who we are or what we have done, Christ comes.
Amen.

Gott antwortet nicht…

Gebet ist Dialog, Gespräch. Geben Sie Gott die Chance, etwas zu sagen, wenn er es möchte. Wenn Sie Ihre Gebete als eine festgelegte Formel angehen, die um jeden Preis durchgesetzt werden muss, programmieren Sie sich selbst auf Misserfolg. Konversation bedeutet Geben und Nehmen, Gott die Gelegenheit geben, etwas zu sagen, wenn er es möchte. Einer der Gründe, warum wir vielleicht nie von Gott hören, ist, dass er nicht zu Wort kommen kann! Verteilen Sie also Ihre Gebete mit Stille und hören Sie zu.

aus Michael Keiser, A Beginner’s Guide to Prayer: The Orthodox Way to Draw Closer to God (Chesterton, IN: Ancient Faith Publishing, 2003), 30–31.

Gebet um Humor

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
Und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.

Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die im Auge behält, was gut und rein ist,
damit sie sich nicht einschüchtern läßt vom Bösen,
sondern Mittel findet,
die Dinge in Ordnung zu bringen.

Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lasse nicht zu,
dass ich mir allzuviel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
das sich „Ich“ nennt.

Herr, schenke mir Sinn für Humor.
Gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.

Thomas Morus

Gebet bei Versuchungen

Wenn wir das Gebet so lange aufschieben wollen, bis das Herz rein von bösen Gedanken ist, dann unterstützen wir damit nur den Teufel in all seiner Schlauheit und Kraft. Im Vertrauen auf den Heiligen Geist, der sich im Gebet für uns verwendet (Röm 8,26), müssen wir mitten in Streit und Anfechtung dem Teufel widerstehen und sagen:
»Wenn ich auch ein Sünder bin – einerlei, Gott ist barmherzig. Wenn ich wegen meiner Sünden zum Beten nicht geschickt bin – einerlei, ich werde niemals geschickter werden. Und mag ich auch ganz und gar schlecht sein, und bin ich auch durch und durch sündig und gottlos, so ist gerade deshalb das Gebet das Einzige, was ich jetzt tun muss.«

Enarratio Psalmi LI, 1532, vgl. WA 40.2, 138, 9-139, 25 – zitiert in Luther, Martin – Aus der Tiefe rufe ich Herr zu Dir

Bild: whoislimos

Psalm 151

Der Psalm 151 existiert im hebräischen Originaltext nicht. Da man aber davon ausging, dass die Übersetzung Septuaginta, also die älteste griechische Übersetzung des Alten Testaments, ebenfalls von Gott geführt wurde, wird der Psalm nicht grundsätzlich verworfen, auch wenn ihn viele Bibeln nicht aufführen und er nicht Teil des offiziellen Psalters ist.

1 Dieser Psalm ist von eigener Hand geschrieben von David und außerhalb der Zählung, als er allein mit Goliat gekämpft hatte.
Klein war ich unter meinen Brüdern
und der Jüngste im Haus meines Vaters,
ich weidete die Schafe meines Vaters.
2 Meine Hände machten ein Musikinstrument,
meine Finger fügten eine Harfe zusammen.
3 Und wer kündet es meinem Herrn?
Der Herr selbst, er hört mich (Sinaiticus: alles).
4 Er selbst sandte seinen Boten/Engel.
Und er nahm mich weg von den Schafen meines Vaters.
Und er salbte mich mit dem Öl seiner Salbung.
5 Meine Brüder, sie waren schön und groß,
und doch fand kein Gefallen an ihnen der Herr.
6 Ich ging hinaus zur Begegnung mit dem Fremdstämmigen.
Und der verfluchte mich mit seinen Götzen.
7 Ich aber, nachdem ich sein Schwert herausgezogen hatte,
enthauptete ihn und nahm weg die Schmach von den Söhnen Israels.

Psalm 151

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