Jesus aus Nazareth – von Krieg zu Frieden, Worthaus 10.1.2

Vielleicht war es der Vater, der ständig unterwegs war und selten mal lobte, vielleicht später die Partnerin, die ständig unzufrieden ist, oder der Chef, der noch nie an eine Beförderung gedacht hat. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht genug zu leisten, keine Anerkennung zu finden, kennt fast jeder Mensch. Ähnlich muss es auch Kain gegangen sein, bevor er Abel ermordete. Eugen Drewermann, Theologe und Psychoanalytiker, erklärt, was zu diesem ersten Mord in der Menschheitsgeschichte geführt haben mag. Er weckt Mitleid, nicht für das Opfer Abel, sondern auch für den Mörder Kain. Er erklärt, was Jesu Botschaft all diesen überwältigenden Gefühlen, die zu einem Mord führen können, entgegenzusetzen hat. Eine Botschaft, die heute wohl so aktuell ist wie nie in einer Zeit voller Kriege zwischen Ländern und Menschen, voller Angst und Selbstzweifel, in der sich so viele Menschen benachteiligt und nicht anerkannt fühlen. Wer nach diesem Vortrag nicht mehr Barmherzigkeit empfindet für Mörder, Zuhälter, sonstige Sünder – und sich selbst – klickt einfach noch einmal darauf.

Den Vortrag habe ich in Tübingen vor Ort live gehört – ein sehr kompakter und konzentrierter Vortrag. Es ist unglaublich, was Drewermann insbesondere auch in Hinblick auf sein Alter zu leisten vermag (ich kenne keinen einzigen jüngeren Menschen, der so hoch konzentriert und komplex ausführen kann, ohne sich zu verlaufen).

Besonders beeindruckend war übrigens die Frage- & Antwortzeit danach. Leider ist diese Zeit nicht mehr aufgezeichnet worden. Aber da hat Drewermann noch mal besonders geglänzt.

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