Das große Elend des modernen(!!) Menschen ist, dass keiner mehr allein in seinem Zimmer bleiben kann.
Blaise Pascal
Das hochbegabte Mathegenie Blaise Pascal lebte von 1623 bis 1662. „Modern“ – hat was 😉
Insbesondere in den letzten Monaten haben doch sehr viele Menschen darunter gelitten, dass sie es nicht mit sich allein aushalten konnten.
Ich dachte, das sei ein Missstand der (meiner) Moderne – aber schon vor ein paar hundert Jahren ist das jemandem aufgefallen… es ist scheinbar nichts Neues, Menschen sind grundverschieden:
Manche kommen mit sich selbst gut zurecht, die meisten nicht.
Das machte mich auch ein wenig nachdenklich (und zu einem Sonderling, da beinahe alle in meinem Umfeld „unbedingt wieder nach draußen“ wollten – ich selbst habe die Ruhe und Zeit für mein engstes Umfeld und mich sehr genossen), es fehlt den Menschen offensichtlich an der Fähigkeit, sich selbst zu beschäftigen, sich selbst auszuhalten und zu unterhalten. Pascal geht aber noch weiter.
Pascal bezieht das übrigens durchaus auf das Thema Gott – denn für ihn liegt Gott in der Verborgenheit, er ist quasi „verschleiert“. Der Mensch muss mit seiner Vernunft und dem Herzen nach diesem verborgenen Gott suchen – darin erfährt der Mensch Erfüllung und Glück.
Die Suche nach diesem verborgenen Gott findet in einem statt, die eigene Vernunft und das Herz findet sich nicht „da draußen“. Genau hier spielt die, man möchte beinahe sagen, Gesellschaftskritik hinein.
Der Gott der Christen ist ein Gott der Liebe und des Trostes. Er ist ein Gott, der die Seele und das Herz derer erfüllt, die er besitzt. Er ist ein Gott, der sich mit dem tiefsten Grund ihrer Seele verbindet, der sie mit Demut und Freude, mit Vertrauen, mit Liebe erfüllt; der sie unfähig macht, ein anderes Ziel zu haben als ihn selbst.
Ebenfalls Blaise Pascal