Autumn everywhere - Anja Pietsch

„Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden“

Das Reich Gottes ist inwendig in Euch und überall um Dich herum; Nicht in Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da, Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden.

Das ist angeblich ein Zitat aus dem Thomas-Evangelium, einer gnostischen Schrift.

In meinem Gedächtnis blieb das auch immer als authentisch hängen – und wird auch so immer wieder zitiert, auf diversen Internetseiten.

Aber – das ist nicht korrekt. Das ist ein Filmzitat aus dem Film „Stigmata„…

Herkunft

Die Autoren von Stigmata haben aber weder sinngemäß noch sachlich tatsächlich etwas falsches behauptet – die Einzelteile finden sich auch in der beabsichtigen Aussage im ThomasEv, bis auf eine „Kleinigkeit“:

(Logion 3) […]Aber das Königreich ist in eurem Inneren, und es ist außerhalb von euch.[…]

(Logion 30/Logion 77) […] Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.

Im ThomasEv gibt es aber diesen Satz „Nicht in Gebäuden aus Holz und Steinnicht

Deutungsvarianten

Die übliche Deutung von Logion 3 ist, dass Jesus überall ist und man ihn in allem und jedem finden kann (in der gesamten Schöpfung) – „Allexistenz“.

Das ist keine völlig unproblematische Deutung, da im ThomasEv insbesondere gegenüber Tieren an anderer Stelle eine Abgrenzung (gegenüber den Menschen) stattfindet.

Eine alternative Deutung lässt sich bspw. mit Hilfe von Prediger/Kohelet 10:9 herleiten: Dort wird auch auf Holz und Stein angespielt, aber in einer anderen Bedeutung – dort geht es um körperlich anstrengende Tätigkeiten.

Insofern wäre es wohl auch eine valide Deutung, dass Jesus hier von seinem Handwerk spricht und sagen möchte, dass man ihm im Alltag der Welt begegnet, (bspw. während der Arbeit), und nicht vor allem durch „religiöse Übungen oder spirituelle Anstrengungen“ (Das Thomasevangelium, Uwe-Karsten Plisch).

Es also hier eher darum geht, dass Gott(-erkenntnis) „handfest“ ist und sich nicht nur in intellektuellen Sphären aufhält.

13 Gedanken zu „„Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden““

  1. Die – menschliche – Unterscheidung von Mensch und Tier schließt die Allgegenwart Gottes in allem, was ist, nicht aus. Wir sind in der Einheit ein einziges reines Bewusstsein, das alles ist. Alles, was ist, ist ein Aspekt des EINEN, aus einer Quelle fließend, die alles umfasst und die nie verlassen wird. Es ist unmöglich zu sterben. Weil Körper wie die vergängliche Materie nicht ist, was wir sind, sondern nur eine kommende und gehende Materialisierung des Bewusstseins. Das, was wir sind, tritt aus dem einen Körper aus und geht in andere ein. Das Ego, unsere Persönlichkeit ist ein Phantasieprodukt des Verstandes und löst sich mit diesem im Nichts auf. Es existiert nicht. Es ist nur eingebildet. Dieses Eine, das wir sind, verbindet alles. Es gibt kein innen und kein außen. Deswegen ist das Eine nicht nur unter dem Stein. Es ist im Stein. Es ist im gespaltenen Holz, ohne Stein, Holz, Tier oder Mensch zu SEIN.

    1. Falsch. Nach herbstlichen Verständnis gibt es wohl in alle Eeigkeit duesen/ diese , due das gerade hier liest und Diesen, der es schreibt.
      Gewandelt, besser schöner stärker aber mit Dkcherhrit ein ich ein “ du selbst.“

  2. das nt ist ein bisschen stille post, weil aus dem lat. übersetzt. es muss heißen dreh einen stein um, dann macht es sinn!
    aus אֶבֶן (stein) wird „wahrheit“. g’tt ist wahrheit.

  3. Die Erklärungen greifen zu kurz, ob nun gewollt, oder aus Unwissenheit, spielt dabei keine Rolle, denn die gesamte Darstellung im Film zielt nicht nur auf das Thomas-Evangelium allein ab, sondern fasst die hier schon genannten Stellen mit anderen überlieferten in Bezug auf Jesus zusammen.

    Zum einen hat Jesus Wucherer und Tierhändler aus den Tempeln vertrieben, also den „Gebäuden aus Stein“ und zum anderen hat er überwiegend im Freien gepredigt, weil es schlichtweg einfacher war und auch gar keine Notwendigkeit gab, dazu einen Tempel zu errichten, der zudem das Privileg der „Staatskirche“ gewesen ist.

    Davon abgesehen wird auch der Autor das originale Thomas-Evangelium unter Garantie nicht gelesen haben, nicht nur mangels Sprachkenntnissen, sondern weil der Vatikan dieses, wie noch ca. 30 bis 50 andere unter Verschluss hält und uns lieber weiterhin mit der von Kaiser Konstantin abgesegneten bzw. geforderten Variante ver*rscht.

    So lange die Abermillionen Lemminge sich das weiterhin gefallen lassen, obwohl jeder, der über ein wenig Bildung verfügt, vom ersten Konzil in Nicäa wissen MUSS, so lange gibt es halt keinen Grund, diese Dinge der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

  4. Das ist nicht SO nicht ganz richtig! Der Vatikan hatte die damaligen gefundenen Schriften nicht anerkannt. Warum dürfte wohl klar sein! Der Film Stigmata, behandelt genau dieses Thema! Für die Kirche ein NO GO! Weltweit diskutierte man darüber.

  5. Es handelt sich um ein Evangelium das von der Kirche nicht anerkannt wurde. Es gibt es wirklich. Es ist eine Lüge zu behaupten es wäre nur ein Fimzitat.

    1. Wenn du meinst, dann nenn bitte die GENAU Stelle, in der das WÖRTLICH („Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden“) so im Thomasevangelium steht.

      Du wirst sie nicht finden. Denn SO steht es nicht im ThEv. Wie auch im Posting erklärt.

  6. Das ist doch völlig egal was wo steht – GOTT ist IN EUCH. Nur da könnt ihr finden, IHN WIRKLICH FÜHLEN. Wenn ihr euch öffnet und darum bittet, wird sich GOTT ZEIGEN. Wenn ihr streiten wollt, dann streitet. Das ist aber nicht eure Aufgabe.

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