„Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.“
(Mt 5:25-26)
„Das Bildwort in den Versen 25-26 setzt voraus, dass jeder jedem unendlich viel schuldig geblieben ist und zu vergeben hat. Wer den anderen nicht um Vergebung bittet und seinerseits nicht Vergebung gewährt, wird im Endgericht die volle Last seiner Schuld zu übernehmen haben.“
(Exegese aus der Stuttgarter Erklärungsbibel)
Davor aus gleicher Exegese… „Die Frage nach der Schuld spielt gar keine Rolle; es genügt, dass der andere _etwas gegen dich hat_.„
Die Auslegung finde ich sehr gefällig, geht es doch im Kern nicht darum, dass man immer der „Trottel“ sein soll, der sich um andere bemüht und es immer und immer wieder „dicke“ kriegt – wir _alle_ haben Vergebung zu erbitten und Vergebung zu gewähren. In meinen Augen ergibt das „Augenhöhe“.
Hintergrund, wieso ich das poste, ist, dass es immer wieder vorkommt, dass man Dinge wie „wenn jemand dir auf die linke Wange schlägt, halte ihm auch die rechte hin“ so verstehen könnte, dass man immer nur einstecken soll… für mich hat das nie Sinn ergeben, immer der/die zu sein, die zurücksteht… und genau diese Exegese hier hilft mir dabei, dieses einseitige Verständnis aufzuhebeln und vielleicht besser zu verstehen, was Jesus da wirklich sagen wollte – im Gesamtkontext betrachtet, nicht nur auf einzelne Sätze.
Vielleicht geht es euch ja auch so – oder seht ihr das ganz anders? Dann würde mich natürlich eure Sichtweise sehr interessieren.